Fast eine halbe Million Menschen in Deutschland ziehen sich pro Jahr leichte Verbrennungen zu. Ein Griff an den heißen Topf, kochendes Wasser oder sprudelndes Frittierfett - ein kleiner Augenblick der Unachtsamkeit genügt, um sich eine schmerzhafte Brandverletzung zuzuziehen. Doch wissen Sie, was dann zu tun ist?
So reagieren Sie richtig:
Kühlen
Die Hitzeeinwirkung auf das Gewebe muss möglichst schnell beendet werden. Umgehend sollten die betroffenen Stellen mit Wasser gekühlt werden. Kühles bis lauwarmes Wasser ist hier optimal. Länger als 5 Minuten sollte die Kühlung jedoch nicht durchgeführt werden, da die Durchblutung des Gewebes unterhalb der Körpertemperatur von 37 Grad weiter abnimmt. Kleinkinder kühlen zudem extrem schnell aus.
Keine Hausmittel
Hausmittel wie Mehl, Eiweiß und co. haben auf einer Brandwunde nichts zu suchen!
Sie verkleben die Wunde und sind nur noch schwer entfernbar, wenn diese weiter versorgt werden muss.
Behandlung
Leichte, nur oberflächliche Verbrennungen heilen nach kurzem Kühlen von selbst. Brandsalben wirken desinfizierend und fördern diesen Prozess.
Brandblasen
Brandblasen sollten keinesfalls aufgestochen werden! Sie sind ein wunderbarer Verband und schmerzen nicht, so lange sie geschlossen bleiben. Sie sollen jedoch von einem Arzt in Augenschein genommen und entsprechend behandelt werden, damit sich die Wunde nicht infiziert.
Übrigens
Je mehr eine Brandwunde schmerzt, desto besser. Dies zeigt, dass die Nervenenden unter der Wunde noch intakt sind, die Wunde ist also nicht so tief. Spürt ein Patient hingegen keine Schmerzen, ist von einer schweren Verbrennung auszugehen. Hier sind die Nerven bereits zerstört.
Und: Größere Verbrennungen gehören in die Obhut von Spezialisten, hier sind auch Brandsalben tabu!
- Vermeiden Sie Hektik und Unachtsamkeit im Umgang mit heißen Gegenständen und Flüssigkeiten, sie sind die häufigsten Ursachen einer Verbrennung.
- Achten Sie beim Abgießen von heißem Wasser, dass sie genung Bewegungsfreiraum um sich haben und keine Kinder um sie herum toben.
- Kinder haben an Friteusen, Wasserkochern und co. nichts zu suchen! Zeigen Sie ihnen frühzeitig die Gefahren solcher Geräte auf.
Und sollte es doch mal zu einer Verbrennung kommen, scheuen Sie sich nicht vor professioneller Hilfe, suchen Sie einen Arzt auf oder wählen Sie den Notruf 112!