Regelmäßig, meist zu Beginn einer Heizperiode, werden die Feuerwehren zu Kaminbränden gerufen. Oftmals ist falsches Heizen dafür der Auslöser. Durch ein schnelles Hinzuziehen der Feuerwehr können meist größere Schäden vermieden werden.
Wie entsteht ein Kaminbrand?
Bei der Verbrennung von festen Brennstoffen entsteht Ruß, der sich nach und nach an den Innenwänden des Kamins ablagert. Aber auch bei einer Ölgasfeuerung kann durch einen verstellten Brenner zu viel unverbranntes Ölgas ausgeschieden werden.
Der so entstandene Glanzruß muss regelmäßig von einem Schornsteinfeger entfernt werden. Wird dies nicht gemacht, kann es zu einer Entzündung der Rußschicht kommen.
Beim dann folgenden Temperaturanstieg steigt bei etwa 500 – 600°C zuerst starker Rauch aus dem Schornstein. Wenig später lässt der Rauch langsam nach und die eigentliche Brandphase tritt ein. Nun schlagen Flammen aus dem Kamin und die Temperatur im Inneren steigt auf 1000 – 1300°C an. In der großen Hitze beginnt der Ruß bis auf sein siebenfaches Volumen aufzuquellen. In Folge wird der Querschnitt des Schornsteins immer kleiner, Hitze und Rauch können nicht mehr nach oben entweichen und verteilen sich sehr schnell im Gebäude.
Wie erkenne ich einen Kaminbrand?
Erkennbar ist ein Kaminbrand an
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Funkenflug aus dem Kamin
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Evtl. aus dem Kamin schlagende Flammen
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Erhöhte Temperatur von Wänden, die am Kamin liegen
Was tun bei einem Kaminbrand?
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Verständigen Sie umgehend über Notruf 112 Ihre Feuerwehr!
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Schütten sie niemals Wasser in den Kamin! 1 Liter Wasser verdampft zu ca. 1700 L Wasserdampf bei 100°C. Dieses Volumen würde den Kamin regelrecht zerreißen!
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Schließen Sie evtl. geöffnete Dachfenster oder Dachluken, um ein Eindringen von Funken in Wohnraum und Dachboden zu verhindern
Was macht die Feuerwehr?
Der Kaminbrand ist einer der Brände, der in der Regel nicht gelöscht, sondern kontrolliert ausbrennen gelassen wird.
Die Feuerwehr kontrolliert den Kamin in allen Stockwerken und hält Kleinlöschgeräte bereit. Ja nach Strahlungswärme des Kamins müssen Möbelstücke, die in Kaminnähe stehen, entfernt werden. Zusammen mit dem zuständigen Schornsteinfeger wird der Kamin gekehrt und die herabfallenden, brennenden Rußteile unten entnommen und abgelöscht. Zusätzlich hat die Feuerwehr zur Beurteilung der Wärmeentwicklung die Möglichkeit, mittels Wärmebildkamera den Kamin und die umliegenden Bereiche zu kontrollieren.
Wie kann ich einem Kaminbrand vorbeugen?
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Verbrennen Sie ausschließlich ordnungsgemäßes Brennmaterial, niemals Haushaltsabfälle
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Holz muss zur Verfeuerung ausreichend getrocknet sein
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Für genügend Frischluftzufuhr (Verbrennungsluft) im Heizraum sorgen! (Fenster und Lüftungen nicht schließen bzw. abdichten)
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Lassen Sie Ihren Kamin in regelmäßigen Abständen von Ihrem Schornsteinfeger reinigen