Mehrzweckstrahlrohre sind spezielle Armaturen zur Löschmittelabgabe von Wasser, die neben den Schaumrohren und Hohlstrahlrohren verwendet werden. Es gibt sie in den Nenngrößen B, C und D. Die Wahl des Strahlrohrtyps hängt von vielen Faktoren ab und wird vom jeweiligen Einheitsführer befohlen.

von oben nach unten:
B-Strahlrohr mit Stützkrümmer
C-Strahlrohr
D-Strahlrohr

Das D-Strahlrohr kann von einem Mann alleine bedient werden und ist für kleinere Brände und Nachlöscharbeiten geeignet. Durch die geringe Durchflussmenge kann in einem Gebäude ein größerer Wasserschaden vermieden werden.

Das C-Strahlrohr wird von zwei Mann (Trupp) bedient und liefert einen moderaten Wasserdurchfluss. An die Grenzen stößt es meist dann, wenn eine große Höhe oder Weite überbrückt werden muss oder wenn durch eine hohe Brandlast viel Wasser benötigt wird.

Bei B-Strahlrohren entsteht eine starke Rückkraft, welche unmöglich von einem Trupp allein gehalten werden kann. Daher werden sie üblicherweise zusammen mit einem Stützkrümmer eingesetzt, welcher ungefähr 1/3 der Kraft über den Schlauch zum Boden ableitet.

Alle besitzen die Schaltmöglichkeiten Vollstrahl, Sprühstrahl und Halt (daher der Name Mehrzweckstrahlrohr).

Der Vollstrahl wird über eine einfache Hohldüse geformt (Stabstrahl). Durch Drehen am Absperrorgan kann im Strahlrohr zusätzlich ein Störkörper in den Wasserstrahl gebracht werden, so dass eine Auffächerung des Strahls erreicht wird (Sprühstrahl).

Die Wassermenge kann über ein abschraubbares Mundstück verdoppelt werden, dazu muss aber die Wasserabgabe am Strahlrohr durch Schließen des Absperrorgans kurz unterbrochen werden.

B-Strahlrohr bei 5 bar: Wasserabgabe mit Mundstück 400 l / min, Wasserabgabe ohne Mundstück 800 l / min

C-Strahlrohr bei 5 bar: Wasserabgabe mit Mundstück 100 l / min, Wasserabgabe ohne Mundstück 200 l / min

D-Strahlrohr bei 5 bar: Wasserabgabe mit Mundstück 25 l / min, Wasserabgabe ohne Mundstück 50 l / min